Gründung
„Standhaft“ waren sie schon immer, die Dürnstoaner aus Deining, auch wenn dieser Vereinsgruß aus der Mode gekommen ist.
Standhaft war der Schwab Lorenz, als er im Jahre 1922 zusammen mit 6 weiteren jungen Männern den Verein gründete. Damals hatten die Mitglieder so zu grüßen, wenn sie das Vereinslokal betraten. Standhaft mähten sie Wegraine und magere Wiesen, um sich vom Erlös eine Fahne kaufen zu können.
Bis 1928 waren die Deininger ein „wilder Verein“, das heißt, sie hatten sich noch keinem Gau angeschlossen. Sie wollten zum Isargau und nahmen im August 1928 an deren Gaufest in Irschenhausen teil. Mit 36 Vereinsmitgliedern stark vertreten hätte ihnen eigentlich der Meistpreis außer Gau zugestanden. Der wurde ihnen aber verweigert, weil sie eben bloß ein „wilder Verein“ wären. Es kam zu Streit und die Deininger verhielten sich wie immer: standhaft!
Im Oktober schon beantragten sie die Aufnahme in den Loisachgau, wo sie ein halbes Jahr später aufgenommen wurden.
Den Damenmangel bei Tanzveranstaltungen ging man genauso standhaft wie pragmatisch an: Jedes Vereinsmitglied, das ohne Tänzerin kam, musste eine Mark mehr Zechgeld zahlen.
1934 ging es für 25 Trachtler nach Goslar. Die Deininger spielten Musik, tanzten und plattelten.
Die Zeit war jedoch schon von den Nazis und ihrem Rassenwahn geprägt. Zwei kleiner gewachsene Trachtler durften nicht mitfahren, da sie dem arischen Ideal nicht entsprachen. Ein dritter Kamerad nahm daraufhin auch Abstand von der Fahrt. – Ein standhafter Kamerad!
Georg Quien meldete den Verein 1946 nach dem unseligen Krieg wieder an. Deining tanzte und plattelte wieder.
Im Protokoll der Generalversammlung 1948 steht ein Absatz, der ein Thema betrifft, das im Laufe der Jahrzehnte nicht standhaft verteidigt werden konnte: “Die Anregung, zur Versammlung auch die weiblichen Mitglieder beizuziehen, wurde mit der Begründung abgelehnt, es schon einmal probiert zu haben. Anscheinend wurden dabei keine guten Erfahrungen gemacht.“
In dieser Angelegenheit waren die Trachtler klug und nicht standhaft. Zur Zeit von Brigitte Unterholzner, als unserem Vereinsvorstand, machte sie es sicher nicht schlechter als ein Mann!
Als standhafter Mann der jüngeren Vergangenheit soll der langjährige Vorstand Nikolaus Spindler nicht unerwähnt bleiben. Er führte den Trachtenzug zum 50-jährigen Gründungsfest 1972 über die Neusiedlung und die Tölzer Straße nicht – wie behördlich vorgeschrieben – in die Hornsteiner Straße, sondern Richtung Neuwirt, um einen schönen Gegenzug zu haben. Standhaft ertrug er die Rüffel der Autofahrer und Behörden.
Standhafte Männer und Frauen haben den Verein seit seiner Gründung geprägt.
Und mit Standhaftigkeit wird er auch weiterhin eine tragende Rolle im inzwischen 1250 Jahre alten Deining spielen.
Georg Unterholzner [gekürzt]
Lesenswerte Artikel:
Der Disput um die Fahnenweihe
Schirmherrschaft von Kronprinz Rupprecht
Dürnstoana Deining e.V.
Unser Trachtenverein “Dürnstoana Deining” besteht bereits seit etwas mehr als 100 Jahren.
Wir sind ein aktiver Bestandteil des Dorflebens und tragen maßgeblich zum örtlichen sozialen und kulturellen Gefüge bei.
Unsere Veranstaltungen wie das jährliche Theater, die Plattlerproben mit traditionellem Tanz und Musik, und gemeinsame Ausflüge zeichnen den Charakter unseres Vereins.
Als einer von weiteren wertvollen Vereinen in unserem Dorf, bietet der Trachtenverein Einblick und Teilnahme an einer charmanten Kultur wie sie dieser Region eigen ist.
Kommen Sie gern dazu! Oder melden Sie nur Ihr Kind zu unserer Plattlerprobe an. Vielleicht ist auch ein ander Verein interessant für Sie. Herzlich willkommen in Deining!
